Wien, im Februar 2021_Mit Inkrafttreten der aktuellen OIB-Richtlinie 6 wird die Planung von transparenten Bauteilen endlich auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Der Bundesverband Sonnenschutztechnik informiert deshalb in einer Broschüre zum Gesamtenergieeintrag von Verglasungen in Kombination mit außen- oder innenliegenden Sonnenschutz. Darüber hinaus dokumentiert der Verband in einer weiteren, umfassenden Broschüre den Stand der Wissenschaft zum Thema Kühlprävention: Das Nachschlagewerk „Sommertauglichkeit im Wohnbau“ stellt Sonnenschutztechnik in den Kontext der aktuellen Energie- und Klimapolitik und schafft so die Basis für eine zeitgemäße und ganzheitliche Sicht auf eine der bewährtesten grünen Technologien.
Das Beschatten von Fenstern ist die beste Prävention gegen sommerliche Überwärmung. Sonnenschutz tagsüber und effiziente Nachtauskühlung bilden von jeher die Grundlage für die Sommertauglichkeit. Sie gewährleisten, dass Wohnbauten im Neubau und im Bestand grundsätzlich - auch in Zeiten des Klimawandels - ohne aktive Kühlung funktionieren. Die technologische Weiterentwicklung bei Verglasungen und Beschattungen machte es notwendig, den Energieeintrag transparenter Bauteile besser planbar zu machen. Dem wurde mit der ÖNORM B9110-6-1 Rechnung getragen. Dabei wurde die nicht mehr ausreichende Methode aus den 1990er-Jahren durch eine wesentlich einfachere und zuverlässigere ersetzt. Übersichtliche Tabellen zeigen den korrekten Gesamtenergieeintrag für Rollläden, Raffstore und Fenstermarkisen. Die U- und g-Werte der Verglasung werden ebenso berücksichtigt wie die Lage und Helligkeit (Farbe) eines Behands und dessen Lichtdurchlässigkeit. So entfällt jeglicher Aufwand für die Abklärung des Abschattungswertes, und eine herstellerneutrale Planung ist gewährleistet. Um Planer, Architekten und Berater über diese Änderung in der Norm zu informieren, hat der Bundesverband Sonnenschutztechnik eine Broschüre herausgebracht, in der alles Wissenswerte übersichtlich zusammengefasst wurde. Ing. Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik:
„In dieser Beratungs- und Planungsunterlage wird erklärt, wieso es höchst an der Zeit war, eine neue und einfach Methode zu entwickeln. Natürlich beinhaltet die Broschüre auch alle Tabellen der Norm, um rach die korrekten Gesamtenergiedurchlassgrade für Außen- und Innenbeschattungen in Kombination mit Wärme- oder Sonnenschutzglas zu Hand zu haben!“
Neues Kompendium mit aktuellen wissenschaftlichen Fakten zur Sonnenschutztechnik
Die Variabilität von Markisen, Raffstoren und Rollläden hat hinsichtlich Energieffizienz und Nachhaltigkeit im Kontext der Energie- und Klimapolitik und des Komfortanspruchs große Bedeutung. Denn Außen- und Innenbeschattungen, die sich an die klimatischen Gegebenheiten und individuellen Bedürfnisse anpassen lassen, könnena uf smarte Art und Weise den Energie- und Lichteintrag bedarfsgerecht regeln. So minimieren sie den Energiebedarf von haustechnischen Anlagen, aber vor allem optimieren sie den visuellen und thermischen Komfort für Nutzerinnen und Nutzer!
Die Broschüre „Sommertauglichkeit im Wohnbau“ stellt vor allem den Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Gerstmann: „Niemand baut ein Haus oder saniert seine Wohnung primär aufgrund der Energie- oder Umweltpolitik, vielmehr sind der Innenraumkomfort und das Wohlbefinden mit all seinen Aspekten ausschlaggebend! Aber dass gutes Raumklime heute möglichst wenig Energie und Ressourcen verbrauchen sollte, ist eine Notwendigkeit!“ Gute Luft, gutes Licht und eine angenehme Raumtemperatur sind die wesentlichen Komfortfaktoren - und mindestens zwei davon stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Sonnenschutztechnik. Das Solar- und Lichtmanagement transparenter Bauteile ist eine wichtige planerische Aufgabe, die vor allem im ersten Teil der Broschüre diskutiert wird. Im zweiten Teil wird aus aktuellen nationalen und internationalen Studien renommierter Institute und Universitäten zitiert. Gerstmann: „Während Gebäude immer weniger Energie fürs Heizen benötigen, steigt das Risiko der sommerlichen Überwärmung. Das gilt vor allem für den Bestandswohnbau im städtischen Bereich, der noch für ein kühleres Klima ausgelegt und kaum mit wirksamem Sonnenschutz gerüstet ist. Um dies in den Griff zu bekommen, gilt es - wie bei der Reduktion der Heizwärme - zuerst alle passiven Maßnahmen auszuschöpfen, bevor Klimageräte installiert werden.“ Variabler und vor der Verglasung angebrachter Sonnenschutz ist hinsichtlich der Prävention gegen Überwärmung die effektivste grüne Technologie, die den Energieeintrag in Gebäude um bis zu 9 % reduzieren kann - und das bei einer beeindruckend positiven Co2-Bilanz. Wirksamer Sonnenschutz kann damit den steigenden Energiebedarf für Gebäudekühlung in Grenzen zu halten und verhindert zudem das Aufheizen des Außenraums durch die Abwärme dieser Geräte - was vor allem im städtischen bereich das Hauptproblem darstellt!
Gerstmann: „Wir verstehen diese Broschüre als faktenbasierte Wissensplattform für alle interessierten Experten, Planer und Berater sowie für die gesamte Branche!“ Die Verbände der D-A-CH-Region stellen die Broschüre auf ihren Websiten zum Download bereit. Liegen neue Erkenntnisse und Fakten vor, wird sie aktualisiert. Beide Broschüren sind auf www.bvst.at zu finden.
Über den Bundesverband Sonnenschutztechnik:
Der Bundesverband Sonnenschutztechnik ist der Dachverband der österreichischen Sonnenschutzindustrie. Kooperationspartner sind u.a. klima:aktiv, IBO, ÖGUT, DECA, Bau.Energie.Umwelt.Cluster NÖ und die Plattform Innovative Gebäude Österreich. Der Verband repräsentiert 20 Mitgliedsbetriebe mit insgesamt über 1.500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Er sichert mit einer Wertschöpfung von ca. 800 Mio. Euro an die 10.000 heimische Arbeitsplätze vor allem im gewerblichen Bereich. Der BVST ist Gründungsmitglied des Europäischen Dachverbandes ES-SO (European Solar Shading Organization), zu dem 27 Mitgliedsverbände zählen. Verbandsweit ermöglichen alle mit Sonnenschutz verbundenen Leistungen (bis hin zu Montage und Serviceleistungen) Arbeitsstellen für 400.000 Angestellte und Arbeiter, die einen Gesamtumsatz von ca. 15 Milliarden Euro erwirtschaften.
Weitere Informationen für die Presse:
ikp Wien GmbH, Eva Fesel
1070 Wien, Museumstraße 3/5
Tel- 01/524 77 90-31
eva.fesel@ikp.at